Endometriose ist eine Erkrankung, bei der Zellen aus der Gebärmutter (Uterus) im Bauchraum wachsen, am häufigsten im Bereich der Eierstöcke (Ovarien), Eileitern (Tuben) und um die Gebärmutter selbst. Das Endometriosegewebe unterliegt dem menstruellen Zyklus der Frau, so daß es zu assoziierten internen Blutungen kommen kann.
Bei 70% der betroffenen Frauen kommt es daher zu Schmerzen im Becken während der Menstruation, fast die Hälfte leidet unter chronischen Beckenschmerzen; Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind ebenfalls häufig. Unfruchtbarkeit tritt bei bis zur Hälfte der Betroffenen auf.
Unsere Empfehlung
Eine MRT kann detaillierte Bilder des Beckenraums liefern und Endometrioseherde erkennen, was zu einer besseren Behandlungsplanung und Schmerzlinderung beiträgt.
Jede zehnte Frau ist betroffen
Ca. 6 bis 10 % der weiblichen Bevölkerung sind nach Schätzungen von Endometriose betroffen. Bei Frauen, bei denen eine Magnetresonanztomographie (MRT) des Beckens aus anderen Gründen durchgeführt wird, finden sich bei 11% der untersuchten Frauen Endometrioseherde! Die Erkrankung betrifft primär Frauen im Alter von 30-50 Jahren, kann jedoch auch schon bei jungen Mädchen auftreten.
Die Diagnose basiert auf den Symptomen in Kombination mit medizinischer Bildgebung. Wichtig ist die differentialdiagnostische Abgrenzung von Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen wie u.a. Beckenentzündungen (pelvic inflammatory disease), Darmerkrankungen, Blasenentzündungen (z.B. interstitielle Zystitis), Fibromyalgie, aber auch maligne Tumore des Beckens.
Während die Ultraschalluntersuchung (US), insbesondere wenn Sie transvaginal (über die Scheide) durchgeführt wird, immerhin erste Hinweise auf das Vorliegen einer Endometriose geben kann, liefert die herkömmliche US im Vergleich nur unspezifische Aussagen. Die Endometriose lässt sich so häufig nicht von anderen Erkrakungen unterscheiden. Kleine Endometrioseherde stellen sich in der US oft nicht dar und ein negativer US schließt eine Endometriose nicht aus.
Deshalb wird auch heute noch oft zu einer invasiven Laparoskopie geraten. Dazu werden durch Löcher in der Bauchdecke Instrumente und ein Endoskop in den Bauchraum eingebracht, unter Narkose.
MRT ersetzt Ultraschall und Endoskopie
Endometriose wird häufig fehldiagnostiziert, und Frauen wird oft fälschlicherweise gesagt, ihre Symptome seien trivial oder normal. Das ist im Zeitalter der MRT (Magnetresonanztomographie, Kernspintomographie) nicht mehr akzeptabel.
Der sogenannte „Endometriose Scan“ kann eine Endometriose mit hoher Sensitivität und Spezifität nachweisen. Der Endometriose-Scan ist eine spezielle Art der MRT, die Pulssequenzen nutzt, die besonders empfindlich für den Nachweis von Blut und Blutabbauprodukten (Hämosiderin) sind. Diese Substanzen finden sich besonders häufig in Endometrioseherden, aber nicht in den normalen Strukturen des weiblichen Beckens.