Schilddrüsenknoten sind relativ häufig; hinter einigen der Knoten können sich Krebsherde verbergen. Eine Unterscheidung zwischen gut- und bösartigen Knoten war bisher schwierig: Weder die nuklearmedizinische Szintigraphie noch die Sonographie (Ultraschall) kann Krebsherde sicher ausschließen. Auch die Gewebeentnahme bleibt in vielen Fällen unklar. Mit der diffusionsgewichteten MRT ist jetzt eine nicht-invasive Unterscheidung zwischen gut- und bösartigen Schilddrüsenknoten möglich, ohne Eingriff in den Körper.
Spezielle, sogenannte diffusionsgewichtete Sequenzen werden seit einigen Jahren eingesetzt, um bösartige von gutartigen Veränderungen im Körper zu unterscheiden. Das ist möglich, da in bösartigen Tumoren – Krebs – die Beweglichkeit von Wassermolekülen durch den kleineren Extrazellularraum eingeschränkt ist – ein spezifischer Unterschied zu gutartigen Veränderungen, die durch diffusionsgewichtete MRT-Sequenzen dargestellt werden kann. Als sogenannte multiparamatrische MRT (mp-MRT) Untersuchung, kombiniert mit MR-Sequenzen, die die Anflutung und den Wash-out von Kontrastmittel im Gewebe messen und hochaufgelösten MR-Bildern, die die strukturellen Details abbilden, weist die MRT eine hohe Sensitivität und Spezifität zum Nachweis bzw. Ausschluss von malignen Tumoren auf, nicht nur in der Schilddrüse.
Auch im Bereich von Kopf- und Halstumoren, Veränderungen in der Lunge, der Leber, der Bauchspeicheldrüse, der weiblichen Brust und der Prostata des Mannes finden diese multiparametrischen MRT-Untersuchungen Anwendung in der Tumordiagnostik.
Risikofaktoren
- Jodmangel
- Familiäre Vorbelastung
- Autoimmunerkrankungen
- Strahlungsexposition
MRT Bilder einer multiparametrischen Untersuchung (A – E) bei einer 47-jährigen Frau, mit einem typischen heterogenen Schilddrüsenknoten; F zeigt die Histopathologie.
In heterogenen Knoten wie diesen ist es fast unmöglich durch Biopsien einen Krebsherd zu treffen und damit nachzuweisen. Auch ein Ausschluss von Krebs ist somit fast unmöglich.
In diesem Fall lieferte die multiparametrische MRT, trotz der unterschiedlichen Gewebekomponenten im Schilddrüsenknoten, keine Hinweise auf ein Karzinom – was durch die histologische Aufarbeitung des Knoten bestätigt wurde.