Schmerzen in Gelenken und im Bereich der Wirbelsäule sind weit verbreitet. Sie hängen mit unserer Lebensweise, Mangel an Bewegung und zunehmender Lebenserwartung zusammen. Frühzeitig erkannt kann man gegensteuern. Aber um die Ursachen von Gelenk- und Rückenschmerzen zu erkennen, ist eine präzise Diagnostik notwendig.
Um die Schmerzquelle in Gelenken und der Wirbelsäule zu identifizieren, spielt der Nachweis von Entzündungen eine wesentliche Rolle. Denn Entzündungen gehen mit Schmerzen einher. Diese Entzündungen können mit Hilfe spezieller Kontrastmittel identifiziert werden und die schmerzauslösenden Veränderungen somit präzise lokalisiert werden.
Zwei Beispiele:
Insbesondere an der Wirbelsäule kann die Schmerzursache mit konventionellen MRT-Untersuchungen oft nicht gefunden werden. Häufig werden harmlose Bandscheibenvorwölbungen, die bei fast jedem Menschen vorliegen, fälschlicherweise für die Beschwerden verantwortlich gemacht und können zu unnötigen Operationen führen. Die tatsächliche Ursache, z.B. eine Entzündung eines bestimmten Facettengelenkes, wird ohne Kontrastmittel regelmäßig übersehen, obwohl sie einfach zu behandeln ist.
Bei Gelenksverletzung
Eine sofortige MRT-Untersuchung verbessert den Behandlungserfolg und spart Kosten.
Bei Schmerzen im Knie und Nachweis eines Meniskuseinrisses wird dieser meist automatisch für die Schmerzen verantwortlich gemacht. Aber ein Meniskus hat keine Nerven. Ein Einriss kann nur dann schmerzen, wenn er dazu führt, daß der Meniskus bei Bewegung des Gelenkes an seiner Anheftung an der Gelenkkapsel zieht und dort zu einer Entzündung führt. Diese Entzündung kann über die assoziierte Kontrastmittelaufnahme identifiziert werden.
Die Abbildung zeigt eine MR-Kontrastmittel-verstärkte Aufnahme des Gelenkknorpels in Kniegelenken, links (A) bei einem gesunden Individuum, rechts (B) bei einem Patienten mit Osteoarthritis (Arthrose). Die erniedrigten Indexwerte im Gelenkknorpel des erkrankten Kniegelenks (B) korrelieren mit erniedrigten Konzentrationen an Glukosaminoglykan im Knorpelgewebe und im medialen Meniskus (Pfeile), charakteristisch für degenerative Veränderungen.
Mit anderen Worten:
Ein Meniskuseinriss ohne Kontrastmittelaufnahme tut nicht weh. Eine Behandlung ist überflüssig. Es muss nach einer anderen Ursache für die Beschwerden gesucht werden.
Schon vor über 10 Jahre hat eine Studie aus England gezeigt: Patienten mit Knieverletzungen (und anderen Gelenksverletzungen) sollten zunächst eine MRT-Untersuchung des verletzten Gelenks erhalten. Die MRT stellt die verletzten Strukturen im Gelenk besser dar als die klinische Untersuchung. So lassen sich im Knie Kreuzband- und Meniskusrisse besser erfassen als durch die klinische Untersuchung. Insbesondere werden aber auch Begleitverletzungen durch die MRT besser erfasst, so z.B. Knochen- und Knorpelschäden, die für den Behandlungserfolgt maßgeblich sein können.