Wie findet man am besten heraus, ob ein Herzinfarkt droht?
Risikofaktoren wie Übergewicht, hohe Cholesterinwerte und hoher Blutdruck sind eindeutig mit einem erhöhten Herzinfarktrisiko verbunden – wie die Framingham Studie gezeigt hat. Das gilt für Bevölkerungsgruppen. Aber nicht unbedingt im Individualfall.
Schon vor ca. 20 Jahren war klar: Der Nachweis von Ablagerungen (athersosklerotische Plaques) in den Koronararterien kann das individuelle Herzinfarktrisiko vorhersagen – besser als alle anderen Parameter.
Die Kardio-CT liefert präzise Informationen über Ablagerungen in Ihren Herzkranzgefäßen. Mit Hilfe des sogenannten Kalk- oder Agatston-Score können die Ablagerungen quantifiziert und darüber das Risiko, innerhalb den nächsten Jahre einen Herzinfarkt zu erleiden, relativ präzise vorhergesagt werden – und ob eine präventive Therapie eingeleitet werden sollte.
Die Herz-CT wird unter anderem empfohlen von:
- Deutsche Herzstiftung e.V.
- Deutsches Herzzentrum Berlin
Literatur
Eine retrospektive Analyse der Kardio-CT Daten von knapp 14.000 Patienten hat jetzt gezeigt, daß Patienten mit einem Agatston-Score von über 100 Punkten signifikant von der Behandlung mit Cholesterinsenkern (Statinen) profitieren.
Bei ihnen sank das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall durch die Statin-Therapie um 68 Prozent. Bei einem Kalk-Score über 400 Punkten waren es noch 44 Prozent.
Interessant war, daß alle Patienten mit einem positiven Kalk-Nachweis, also schon ab einem Agatston-Score von 1, von einer Statin-Therapie profitierten: In dieser Gruppe nahm das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall um 24 Prozent ab.
Nur Patienten mit einem Kalk-Score von 0, also Koronararterien ohne Ablagerungen, war die Statin-Behandlung nutzlos.